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Trinken im Alter

zuletzt überarbeitet von Andreas Stübs am 01.09.2021


Als zertifizierter Ernährungsberater setze ich auf eine nachhaltige und gesundheitsförderliche Ernährungsweise. Meine Tipps beziehen sich in der Summe immer auf langfristige Gesundheitseffekte durch Ernährung, denn der Körper kann kurzzeitige Ausrutscher überwiegend selbst kompensieren. Langfristig schadet jedoch eine ungesunde Ernährungsweise, die oft durch eine unreflektierte oder unbesorgte Ernährungsphilosophie entstanden ist.

Abstimmung

Immer wieder kommt das Thema Trinkmenge auf den Tisch. Gerade im Alter sollte auf eine ausreichende Zufuhr geachtet werden. Wenn gesundheitliche Einschränkungen die Trinkmenge begrenzen, sollte aber unbedingt in Absprache mit dem behandelnden Arzt die empfohlene Trinkmenge abgestimmt und täglich konsequent eingehalten werden.

Allgemeine Empfehlungen

Bei Menschen ohne Herz- und Nierenschwäche sind 20 - 30 ml/kg Körpergewicht und Tag ausreichend. Dieser Richtwert hilft, sich besser einschätzen zu können.

Beispiel

In meinem Fall wären das mindestens 1,5 Liter aus kalorienarmen Getränken, wie Wasser und Tee (0,02L x 75 Kg). Dazu kommt der Wasseranteil aus der Nahrung. Wer mehr wasserreiche Nahrung isst, wie Gemüse und gesundes Obst, ist noch besser aufgestellt.

Zusätzlicher Wasserbedarf

Zusätzliches Wasser kann nötig sein durch körperliche Anstrengung, Sport und an warmen Tagen oder auch bei Fieber und Durchfall.

Selbsttest

Ein guter Versorgunsindikator ist unser Urin. Ist er hell und klar, ist alles im grünen Bereich. Morgens darf er etwas dunkler sein. Hierzu gern auch meinen Artikel lesen Trinken bei Hitze oder Trinke ich genug.

Wasser ersetzen?

Übrigens gilt für Menschen, die insgesamt wenig Wasser trinken: Kaffee, Milch, Schorle und Bier etc. können Wasser nicht ersetzen, denn der Körper besteht zu 60 - 70 Prozent aus Wasser und nicht aus anderen Flüssigkeiten. Tipp: Zu diesen Getränken kann man immer ein Glas Wasser dazutrinken um wenigstens die Hälfte der Flüssigkeitszufuhr mit Wasser zu decken.

Vorteile regelmäßiger und aureichender Flüssigkeitsversorgung

  • Wasser hilft gegen Müdigkeit, Konzentrationsschwäche und Leistungseinbrüche
  • Bluthochdruck kann ein Zeichen für Wassermangel sein
  • Kopfschmerzen und Migräne können gelindert werden
  • weniger Infektanfälligkeit und bei geschwächtem Immunsystem
  • Weniger Verstopfung
  • besseres Hautbild
  • weniger Heißhungerattaken
  • hilft beim Abnehmen
  • Nieren und Blaseninfekte oder Erkrankungen entgegenwirken
  • Langzeitschäden und Erkrankungen durch latenten dauerhaften Wassermangel vermeiden oder verringern.

Gewöhnung

Wer Wasser pur nicht mag, kann auf Tee zurückgreifen (ungezuckert), das Wasser mit wenig Fruchtsaft aufpeppen (1/5 ca.) oder Fruchtscheiben ins Wasser legen. Auch den Obst- und Gemüseanteil nach oben zu setzen hilft, die Wasserzufuhr zu erhöhen (100g Obst und Gemüse pro KG fettfreie Körpermasse = Körpergewicht abzüglich Fettanteil).

Gesündester Durstlöscher

Grundsätzlich kann man sagen, Wasser ist der natürliche und gesündeste Durstlöscher ohne gesundheitliche Nachteile. Wenn wir denken, andere Getränke können das besser oder gleich gut, sind wir auf der falschen Fährte. Die gesundheitlichen Auswirkungen von latenter Dauerdehydration oder Fehlernährung machen sich nicht gleich bemerkbar. Viele Krankheiten und schwere Verläufe werden oft erst viele Jahre später offensichtlich. Auch wenn wir uns jetzt mit dem geliebten Getränk wohler fühlen, werden in der Zukunft durch Wassermangel verstärkte Baustellen entstehen, die nicht mehr so einfach in den Griff zu bekommen sind, wenn der Schaden erst einmal entstanden ist. Daher der Tipp: Eure eigene Trinkphilosophie grundlegend zu hinterfragen, wenn Ihr auf wenig Wasser setzt oder Genussmittel wie Kaffee etc. als Haupt-Flüssigkeitslieferanten nutzt.

Autor: Andreas Stübs