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Zusatzstoffe vs. Mikronährstoffe - ein interessanter Denkanstoß

von Andreas - zuletzt aktualisiert am 09.06.2021


Ich war nie wirklich ein Fan von Industrienahrung. Ich habe damals einfach das gegessen, was mir mit pfiffigen Werbebotschaften als besonders essbar erschien und mit hoher Qualität zum günstigen Preis beworben in meine Einkaufstasche und wenig später auf meinem Teller landete. Ja, ich habe mir die Werbung manchmal lieber angesehen als das Fernsehprogramm. Viele kennen das. Sie ist sehr oft geistreicher und kurzweiliger.

Durch meine Mutter kannte ich jedoch auch das Kochen mit natürlichen Zutaten. Ich mochte dieses Essen sehr. Deftig, fleischreich und mit Liebe gekocht. Doch leider war ich an der Zubereitung erst nach meiner Abreise aus dem Hotel Mama interessiert.

Durch den Sport habe ich mich sehr früh mit Sporternährung beschäftigt. Mein Vater riet mir aus gutem Grund von fragwürdigen Substanzen ab, überlies mir aber die Entscheidung. In Eigenverantwortung habe ich dann nie zugegriffen. Meine Überzeugung war schon damals, es muss ohne gehen oder sonst gar nicht.

Also habe ich gefuttert für drei und mich mit Hähnchen, Nudeln, Milch und Zucker von 65 auf 100 Kilogramm gemästet. Das Gemüse? Habe ich auch eingekauft, geschnippelt und doch nicht gegessen. Es hatte einfach zu wenig Kalorien. Ein Fehler, wie ich heute überzeugt bin.

Mir ging es in den „fetten“ Jahren, wie ich sie heute bezeichnen würde nicht gut. Mein Umfeld lobte mich jedoch für die Erfolge. Auch wenn nicht alles muskelhart war, hatte ich doch eine sehr sportliche Erscheinung. Und ich war erstaunt, was mein Körper alles so wegsteckte an Maßlosigkeit beim Essen. Einschleichende Symptome habe ich nicht damit verbunden. Ich hatte mir zum Lebensinhalt gemacht groß und stark zu sein. Doch zufriedener war ich damit bei weitem nicht.

Durch einen Jobwechsel und vielen kleinen gesundheitlichen Stoffwechselbeschwerden wurde ich endlich vernünftiger. Mikronährstoffpräparate verkaufen neben Trainingsplänen schreiben an Menschen mit Mikronährstoffmangel fiel mir schwer. Instinktiv entschloss ich mich, diese Ernährungsweise auszuprobieren. Etwas sagte mir, das ist ein Weg! Ich nahm 8 Kilogramm ab. Mir war meine Gesundheit bedeutend wichtiger als "prall" auszusehen. Der Effekt nach 6 Monaten? Die Stoffwechselprobleme waren verschwunden. Zugegeben. Ich habe das Programm 1:1 durchgezogen mit allen Schwierigkeiten. Das ist eine Stärke von mir, wenn ich es wissen will. So habe ich auch die 100 Kg geschafft trotz Langlaufgenen im Blut.

Mir wurde klar, was in der heutigen Ernährung wichtiger ist als Kalorien. Die Mikronährstoffe, oder auch Vitalstoffe genannt. Vital bedeutet Leben. Stoffe zum Leben eben. Sie sind in allen wenig und unverarbeiteten Produkten natürlich vorhanden mit ein wenig Abzügen bei langer Lagerung.

Seit Jahren interessiere ich mich für die Bedeutung der Ernährung und weiß heute, sie ist ein Schlüsselwerkzeug gegen viele unserer heutigen Probleme und umgedreht für die Zielerreichung auch beim Abnehmen und der Gesundheit. Mit diesem Wissen durchforste ich immer wieder Lebensmittelzutatenlisten. Mir wird dabei ständig etwas klarer. Zum Beispiel das Agrar-, Pharma- und Kosmetikindustrie über die Chemieindustrie eng miteinander verzahnt sind. Die Chemieindustrie entwickelt und testet Zusatzstoffe für Lebensmittel, die das Endprodukt in vielerlei Hinsicht „besser“ machen soll und die „Qualität“ sichert. Für die Reinheit, Haltbarkeit und das sensorische Empfinden beim Verbraucher werden Lebensmitteltechniker ausgebildet, die genau wissen, was bestimmte Zusatzstoffe mit dem Produkt machen. Großen Einfluss hat das auch auf die Kosten der Produktion. Das möchte ich hier aber nicht zu lange ausführen.

Was im Produktionsprozess der Industrienahrung verloren geht sind aber die Vitalstoffe. Vitamine, Mineralstoffe, essenzielle Aminosäuren, Ballaststoffe und andere.

Das heißt konkret: Es wird bewusst oder unbewusst in Kauf genommen, das wir Lebensmittel so stark verarbeiten, um Sie technisch einwandfrei zu verändern aber Ernährungsphysiologisch kaum noch Sinn haben. Zudem werden Chemieprodukte hinzugefügt und akzeptiert, die in kleinen Mengen schon ordentlich Langzeitnebenwirkungen haben können, sich negativ auf die Fortpflanzung und auf die Gesundheit auswirken. Ganz vorn mit dabei viele große Markenhersteller. (Checke selbst: App CodeCheck)

Ich habe einige dieser Firmen angeschrieben und meine Frage war immer die Gleiche: Warum verwendet man offenkundig bedenkliche Zusatzstoffe in vermeintlichen Qualitätsprodukten? Die Antworten auf diese Frage wären hier nicht logisch darzustellen, wie sich jeder ausmalen kann. Die Zusatzstoffe haben also die Vitalstoffe geschlagen? Ja, bei der Industrienahrung? Eigenmarken und Bioprodukte schneiden weitaus besser ab. Aus Kostengründen verzichtet man drauf oder darf sie einfach nicht verwenden um das Siegel zu erhalten. Nur kann sich letzteres der Großteil der Bevölkerung nicht einfach leisten.

Schlimme Sache? Ich habe mir über Jahre eine gesunde Ernährungsweise angewöhnt, die zwar Zeit kostet aber deutlich weniger Geld. Koche viel und probiere immer wieder neue Dinge aus. Die Zeit habe ich gewonnen, indem ich meinen Fernseher verkauft habe, an ein Marketingunternhmen... nee, Spaß. Ich schaue kein TV, nutzte keinerlei Industrienahrung mehr, Esse kaum noch Fleisch aber viele Bio-Produkte überwiegend frische, pflanzliche Kost und es geht mir sehr gut mit 75 Kilogramm. Ich bin fitter als vor 20 Jahren. Das Wissen gebe ich meinen Kunden weiter. Sie sind dankbar dafür. Jeder der sich dafür interessiert, kann auch diesen Weg bestreiten. Allein oder mit Hilfe. Ich kann jetzt schon verraten, es lohnt sich und schenkte mir Lebensqualität, Gesundheit und Zeit im hier und jetzt. Neugier sei Dank.

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